Rezession der Freiheit: Mobilität als Antwort

Die freiheitliche Demokratie, lange Zeit Garant für Stabilität, Wohlstand und Teilhabe, gerät ins Wanken. Weltweit erodiert das Vertrauen in Institutionen – und an seine Stelle tritt die Sehnsucht nach starken Führungsfiguren und autoritären Modellen.
In den USA, einst Vorbild für Freiheit und Rechtsstaatlichkeit, wird unter dem Deckmantel des Nationalismus offen über neue politische Strukturen diskutiert. In Europa verliert die Mitte an Boden, während populistische Kräfte an Stärke gewinnen. Autokratien treten nicht mehr nur als Gegenentwürfe auf, sondern als vermeintlich effiziente Alternativen. Die Folge: Polarisierung, Misstrauen, gesellschaftliche Spaltung.
Doch diese Entwicklung ist kein Zufall, sondern Teil eines historischen Musters: Auf Phasen von Mut und Aufbau folgen oft Dekadenz und Trägheit – bis Krisen den Neustart erzwingen. Heute stehen wir an der Schwelle zu einem autoritären Zeitalter. Für Unternehmer, Investoren und Verantwortungsträger ist das keine abstrakte Warnung, sondern ein Weckruf. Die Verteidigung demokratischer Prinzipien ist keine politische Kür – sie ist eine strategische Notwendigkeit.
Orientierung entsteht nicht durch Parolen, sondern durch Fakten. Wer Verantwortung trägt, braucht nüchterne Analysen, um kluge Entscheidungen zu treffen – sei es an der Wahlurne oder bei der Gestaltung unternehmerischer und familiärer Zukunft. Genau deshalb führen wir mit Politikern, Unternehmern und Investoren den offenen Dialog – etwa beim Wirtschaftsforum NEU DENKEN, das wir 2026 bereits zum neunten Mal ausrichten werden. Dort entsteht der Austausch, den eine polarisierte Gesellschaft dringend braucht.
Seit 25 Jahren begleiten und beraten wir bei der PlattesGroup international mobile Persönlichkeiten. Nach wie vor überzeugt der Standort Mallorca mit sehr hoher Lebensqualität, international anerkannten Schulen und einer hervorragenden medizinischen Versorgung. Und fast auf jeder Agenda steht die Frage nach der Ansässigkeit – und noch häufiger der Wunsch nach Mobilität.
Mobilität: Freiheit gestalten – mit Struktur
Mobilität beginnt nicht mit Genehmigungen von Behörden, sondern mit einer persönlichen Entscheidung. Wer Grenzen überschreitet – geografisch, wirtschaftlich, geistig – bewegt sich im Spannungsfeld von Chancen und Vorurteilen, rechtlichen Möglichkeiten und gesellschaftlicher Skepsis.
International zu leben, zu investieren und zu gestalten, gilt mancherorts als mutig, andernorts als verdächtig. Doch für Unternehmer, Familien und Investoren ist Mobilität längst keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Sie ist der Schlüssel, um Verantwortung für die eigene Zukunft zu übernehmen – in einer Welt, die sich nicht linear entwickelt, sondern eruptiv verändert. Deutschland hingegen zieht sich zurück in ein Korsett aus Regulierung und Besitzstandswahrung.
„Europas Wirtschaft steckt in einem Freiheitskampf“,
mahnt Evonik-Chef Christian Kullmann – und er hat Recht. Wer den Wandel ignoriert, verliert Gestaltungskraft. Deshalb braucht es eine neue Kultur: Eine Kultur, die Mobilität nicht sanktioniert, sondern strukturiert. Die Menschen nicht in nationale Raster einsperrt, sondern ihnen internationale Verantwortung zutraut. Eine Kultur, die unsere Kinder nicht mehr nur als Deutsche oder Spanier erzieht, sondern als Weltbürger, die in globalen Zusammenhängen denken und handeln.
Dieser Beitrag ist kein Ratgeber für Steuerflucht, sondern ein Kompass für Gestalter – für Unternehmer, Familien und Entscheider, die ihre Zukunft nicht verwalten, sondern formen wollen. Am Anfang jeder Gestaltung steht eine einfache, aber entscheidende Frage:
Welche Struktur wünschen Sie sich – für Ihr Leben, Ihre Familie, Ihr Vermögen?
Die Antworten entstehen nicht aus Paragraphen, sondern aus Biografien: aus unternehmerischen Lebenswerken, Familiengeschichten, Erbschaften. Erst wer Klarheit über Ziele und Risiken gewinnt, kann Strukturen entwickeln, die tragen. Denn wer seine Risiken nicht kennt, wird gesteuert. Und wer seine Wünsche nicht formuliert, wird Teil fremder Systeme – statt sein eigenes zu bauen.
Die alte Sicherheit der Sesshaftigkeit hat ausgedient. Die neue Freiheit heißt Mobilität. Sie ist kein Leichtsinn, sondern Weitsicht in einem großen Möglichkeitsraum. Keine Flucht, sondern Verantwortung. Und sie ist der Schlüssel, Teil der Lösung zu sein – in einer Welt, die gerade neu geordnet wird.