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Wahrheit als Voraussetzung für Wirtschaft und Zukunft

Wir müssen benennen, was schief läuft.

Wir stehen an einem Wendepunkt. Nicht weil irgendeine Krise ruft – sondern weil unser wirtschaftliches Fundament zu bröckeln beginnt, während wir uns kollektiv vormachen, es sei alles noch stabil. Der Exportmotor Deutschland stottert, die demografische Uhr tickt, und unser Sozialstaat und das Gesundheitssystem stehen massiv unter Druck. Was bislang als verlässlich galt – von Handelsbeziehungen über Wohlstandsversprechen bis zur politischen Mitte – beginnt sich aufzulösen. Wer das ignoriert, verwechselt Zuversicht mit Verdrängung. Wer darauf nur mit neuen Schulden antwortet, verliert das Vertrauen der Märkte und der Wähler. Und wer weiterhin so tut, als könnten wir mit den Instrumenten der Vergangenheit die Herausforderungen der Zukunft lösen, setzt unsere liberale Demokratie aufs Spiel.

Was wir brauchen, ist eine grundlegende strategische Erneuerung – und zwar nicht in Form von politischen Schlagworten, sondern in Form von konkreten Maßnahmen:

  • Ein starker europäischer Binnenmarkt, der sich nicht länger in Abhängigkeit von China, den USA oder dem Nahen Osten begibt, sondern selbst Impulsgeber wird.

  • Eine Reform des Steuer- , Gesundheits- und Sozialsystems, das Leistung belohnt und zugleich soziale Sicherheit langfristig finanzierbar macht.

  • Ein Mentalitätswechsel im Umgang mit Kapitalmarkt und Investitionen – weg vom Misstrauen, hin zu einem nachhaltigen, langfristig orientierten Beteiligungskapitalismus.

  • Ein politisches Bekenntnis zur Arbeit – in allen Generationen. Wer 90 Jahre alt wird, wird nicht mit 63 in Rente gehen können, ohne dass das System kollabiert.

Deutschland ist kein armes Land. Aber es hat sich arm organisiert. Wir leisten uns Bürokratie, Blockade und Besitzstandswahrung – während andere Länder investieren, flexibilisieren und wachsen. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird das nächste Jahrzehnt nicht von Gestaltung geprägt sein, sondern von Reaktion. Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen des Stillstands. Reaktion auf eine politische Radikalisierung, deren Fundament nicht Ideologie ist, sondern ökonomische Enttäuschung.

Schwächen benennen dürfen

Wachstum ist kein neoliberales Mantra. Es ist die Grundlage für Bildung, Infrastruktur, Rente, soziale Sicherheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ohne Wachstum keine Umverteilung. Ohne Wettbewerbsfähigkeit keine Innovationskraft. Und ohne Ehrlichkeit keine Kurskorrektur. Wer in Deutschland heute über kapitalmarktbasierte Altersvorsorge spricht, wird immer noch belächelt. Wer über längere Lebensarbeitszeit spricht, erntet reflexhafte Ablehnung. Und wer strukturelle Reformen anmahnt, wird in der politischen Mitte oft schon als „zu wirtschaftsnah“ diskreditiert. Das kann nicht unser Anspruch sein. Wer unser Land stärken will, muss seine Schwächen benennen dürfen – ohne moralisch diffamiert zu werden. Und wer Europa fit machen will, braucht eine Sprache der Realität, nicht der Illusion.

Meine Meinung dazu: Es ist nicht zu spät. Aber es ist höchste Zeit.

In diesem Sinne: Wer Wachstum will, muss investieren. Wer Sicherheit will, muss gestalten. Und wer Demokratie will, muss Verantwortung übernehmen. Für Europa. Für Deutschland. Für die nächsten Generationen.

👉 Was meinen Sie: Sind wir bereit für diese Ehrlichkeit? Und wenn ja – wo müssen wir anfangen? Ich freue mich über Ihre Gedanken in den Kommentaren.

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