Mandantendepesche 02-2007
02. Februar 2007In den letzten Monaten werden in Spanien häufig Modelle beworben, nach denen NichtResidente Immobilienbesitzer in Spanien ihre Immobilien mit Hypotheken belasten sollen um Wertsteigerunegn in Liquidität umzuwandeln (Equity Release Modell) und nebenbei die spanische Erbschaftsteuer zu reduzieren. Unsere Empfehlung für dieses Modell ist äußerst zurückhaltend. Warum:
1. Die Kosten einer solchen Transaktion haben einen hohen Preis. Teilweise bis zu 8 % des gesamten Beleihungswertes, da auch ca. 70 % – 80 % in eine Lebensversicherung wieder eingezahlt werden müssen.
2. Neben Zinsänderungs- und Währungsrisiken, Anlagerisiko und Liquiditätsrisiko besteht u. U. noch das Risiko der Anerkennung der Hypothekenschuld bei der Berechnung der spanischen Vermögenssteuer und der Erbschaftssteuer.
3. Wenn es sich um einen deutschen Nichtresidenten handelt, sind seit dem 1.1.2005 in Deutschland die Besteuerung der Einkünfte und Zurechnugnen aus der Lebensversicherung obligatorisch. Auch ein vorzeitiger Verkauf der Versicherung ist neuerlich mit den Ertragsanteilen steuerpflichtig.
Das Risiko, das dieses Steuergestaltungsmodell vom spanischen und vom deutschen Finanzamt abgelehnt wird, ist u. E. sehr hoch, da die Hypothekenmittel ja weder zum Ankauf noch zum Umbau oder zur Renovierung eingesetzt werden. Wie in unserer letzten Mandantendepesche dargestellt bietet sich evtl. auch ein Lösungsansatz über eine Gesellschaftsstruktur.