Mandantendepesche 07-2006
07. Juli 2006Reichensteuer – eine persönliche Meinung
Während die Bürger in Deutschland hoffen, möglichst viele schöpferische Erfinder, phantasievolle Unternehmer, originelle Künstler und erfolgreiche Sportler zu haben, an ihren Werken und steuerlich an ihren Einkommen teilhaben wollen, scheint die Reichensteuer den Erfolg eher abzuwehren als anzuerkennen.
In der Sache ist die geplante Steuer nicht sonderlich dramatisch: Sie erhöht die Progression um 3 Prozent. Das Problem dieser Steuer ist ihr Ziel: Sie wendet sich gegen etwas, sie steht nicht für etwas. Die Reichensteuer ist eine Reichenrüge.
Eine Sondersteuer, die den Erfolg nicht anerkennt, sondern seine Legitimität in Frage stellt, erträgt die Unterschiedlichkeit, also die Freiheit nicht. Die „Höhenlinie“ gegen übermäßigen Reichtum - ein Wort des Wirtschaftsliberalismus aus dem 19. Jahrhundert - wahrt ein Mehr an Chancengleichheit, nicht die Umverteilung. Deutschland braucht eine neue Begeisterung für die Freiheit, nicht Emotionen gegen den Erfolg.
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