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Sabine Christiansen im exklusiven Interview mit dem Stern

Sie hat mit ihrer Talkshow Fernsehgeschichte geschrieben – heute bringt sie Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beim Wirtschaftsforum NEU DENKEN auf Mallorca zusammen.

30. April 2025

Frau Christiansen, Ihre Sendung war 1998 der Startschuss für den modernen Polit-Talk. Heute gibt es viele solcher Formate. Schauen Sie noch regelmäßig politische Talkshows?
Ja, nach wie vor sehr gerne. Mein Mann und ich sind viel unterwegs, leben teils in Deutschland, teils in Frankreich und Spanien. Wir freuen uns immer, nicht nur deutsche, sondern auch unterschiedliche Talkshows in anderen Ländern zu schauen.

Sie waren die erste Frau mit eigener Polit-Talkshow. Damals saßen bei den TV-Sendern nur Männer in Führungspositionen. Bekamen Sie das zu spüren?
Eigentlich mehr in der Zeit davor, bei den „Tagesthemen“. Als ich 1987 dort als Moderatorin begann, gab es im Nachrichtenbereich bei den Flaggschiffen wie dem „Heute-Journal“ noch keine Moderatorin. Die Haltung war schlichtweg: Frauen glaubt man keine Nachrichten. Als ich mit meiner Talkshow startete, lautete die Frage nicht mehr: Kann sie das?, sondern eher: Funktioniert Politik am Sonntagabend?

Neben deutschen Politikern hatten Sie internationale Gäste wie Bill Clinton, Tony Blair und Michail Gorbatschow. Gab es auch Überraschungsbesuch?
Im Mai 2004 kam Condoleezza Rice, damals Sicherheitsberaterin von Präsident George W. Bush, überraschend zu uns. Damals war der Skandal um die Misshandlungen irakischer Gefangener im Abu[1]Ghraib-Gefängnis aktuell. Rice hatte nach ihrem Besuch vor Ort den Irak verlassen, ohne sich öffentlich zu äußern. In Rücksprache mit ihrem Kommunikationsteam einigten wir uns auf einen Zwischenstopp am Sonntag in Berlin. Wir mussten den bereits eingeladenen Gästen zu einem anderen Thema wieder absagen, aber glücklicherweise hatten sie Verständnis.

2006 führten Sie das erste deutsche TV-Interview mit George W. Bush im Weißen Haus. Wie gelang Ihnen dieser Coup?
Mit viel Geduld. Es dauerte drei Jahre, bis wir die Zusage bekamen. Sein Kommunikationsteam sagte, 15 Minuten seien das Maximum. Während des Gesprächs fragte ich ihn, ob er etwas dagegen habe, wenn ich noch ein, zwei Fragen stellte. Er stimmte zu, und so machte ich weiter und interviewte ihn fast 45 Minuten. Sein Presseteam war not amused, aber er blieb cool und bot sogar an, dass ein Mitarbeiter uns durchs Weiße Haus führt.

Trotz Ihres Erfolgs mussten Sie Kritik einstecken. Wie gingen Sie damit um?
Wenn man 27 Jahre lang vor der Kamera steht, lernt man, mit Kritik umzugehen. Manches traf mich trotzdem, aber im Laufe der Zeit legte ich mir einen Panzer an.

Mittlerweile veranstalten Sie einmal jährlich auf Mallorca das Wirtschaftsforum „Neu Denken“. Was steht gerade an?
Die Vorbereitungen für die achte „neudenken.net“ im Juni. Mit meinem Team stelle ich das Programm zusammen und kümmere mich um die Auswahl der Referenten. Wir haben immer um die 42 Redner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie 250 Konferenzteilnehmer. In diesem Jahr arbeiten wir erstmals mit der Münchner Sicherheitskonferenz zusammen. Der hochrangigste Gast aus Washington wird Kenneth Weinstein sein, der außenpolitische Berater von Donald Trump. Es wird aber auch viel um Investieren mit Mehrwert für die Gesellschaft gehen.

Sabine Hoffmann, Stern, „Sabine Christiansen im Interview: Von der Talkshow zur Wirtschaftsvernetzerin“, erschienen am 30.04.2025.

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