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Wohlstandsschmelze? Spitzenreferenten beeindruckten unsere Gäste

„NEU DENKEN“ in Palma: BlackRock-Stratege Martin Lück und der Ökonom Hans-Werner Sinn lieferten brillante Analysen der wirtschaftlichen Aktualität

04. Oktober 2022
Foto Mann Hände in der Luft
Foto Mann am reden
Foto Mann nur eine Hand in der Luft
Foto Mann am reden und gestikulieren

Prof. Dr. Dr. Hans-Werner Sinn gehört zu den renommiertesten Wirtschaftswissenschaftlern Deutschlands, Dr. Martin Lück ist Leiter der Kapitalmarktstrategie für die deutschsprachigen Staaten und Osteuropa der weltgrößten Investorfirma BlackRock. Unter dem Titel „Zeitalter der Extreme – Wir suchen nach Lösungen“ nahmen die beiden am 30. September im Castillo Hotel Son Vida das gegenwärtige Panorama großflächig unter die Lupe. Als Wirtschaftsexperten, aber auch als ungewöhnlich gut informierte Bürger. Etwa 80 Gäste gönnten sich das Privileg, fundierte Analysen und Ausblicke zu erhalten.

Organisiert hat die Veranstaltung die PlattesGroup im Rahmen der Event-Reihe „NEU DENKEN“. Als Moderatorin agierte einmal mehr die bekannte TV-Journalistin Sabine Christiansen. Die Idee hinter diesem „Beiboot“ des jährlichen Wirtschaftsforums besteht darin, dass manche Entwicklungen und Tendenzen nicht ein Jahr warten sollten, um erörtert zu werden. Daher in kleinerem Rahmen dieser Meinungsaustausch. Das große Forum findet von 1. bis 3. Juni 2023 statt, ebenfalls im Castillo Hotel Son Vida. Who’s who der teils hochprominenten Teilnehmer vom Juni 2022

Im Ensemble mit den Mitveranstaltern Flick Gocke Schaumburg (Deutschland) und LeitnerLeitner (Österreich) wurde zum Ausklang des kleineren Treffens ein pointenreiches Blitzseminar über internationale Steuerfragen geboten. U.a. mit dabei: Prof. Dr. Jens Schönfeld, der kurz zuvor in den „Ständigen Wissenschaftlichen Ausschuss“ der International Fiscal Association (IFA) gewählt worden war, sowie Dr. Karsten Randt, einer der renommiertesten Steuerstrafrechtler Deutschlands. Aus Österreich war die Expertin DDr. Babette Prechtl-Aigner nach Palma gekommen. Kompetenter lässt sich ein Podiumsgespräch zu Steuerfragen nicht bestücken.

Inhaltlich forderten zum Auftakt die beiden Star-Referenten Lück und Sinn die Optimismusfähigkeit des Publikums heraus. Der BlackRock-Stratege Lück deckte beim Umkreisen seines Themas „Anlageklassen der Zukunft“ praktisch alle großen Themen der Aktualität ab. Sein Fazit war mehr ein Aufruf: Wenn Europa im Wettbewerb noch mitreden möchte, muss es zusammenstehen. Seine Warnung: Europäische Geldanlagen hätten weltweit an Glanz verloren, ein deutliches Zeichen für eine Zeitenwende, die nicht nur für die gesellschaftlichen Werte des Westens stürmische See ankündige. Lichtschimmer am Horizont: Die steigende Bedeutung nachhaltiger Geldanlagen, die nicht nur in Europa, sondern weltweit zu beobachten sei.

Gnadenlos konfrontierte danach Hans-Werner Sinn die Gäste mit den Zahlen, die hinter den Schlagzeilen stehen und von denen wenig zu lesen ist. Seine Prognose lautet, dass wir in ein Jahrzehnt der Inflation und Rezession eingetreten sind. Die Ursachen der mittlerweile galoppierenden Inflation – in den baltischen Staaten bereits um die 20 Prozent – machte er anhand von drei Faktoren aus: Erstens die Störung der Warenströme nach und aus China aufgrund einer eisenharten Corona-Politik. Erst an zweiter Stelle käme die Explosion der Energiepreise aufgrund des Ukraine-Konflikts, und an dritter Stelle eine überforderte Europäische Zentralbank, die zu spät und halbherzig reagiert hätte.

Schließlich die Erkenntnis, dass die Staaten es sich mit Gelddrucken zu lange zu einfach gemacht hätten. Die Wirtschaft duldet kein Mogeln, irgendwann wird man irgendjemandem etwas wegnehmen müssen. Womit er beim Thema Steuern war. Auf die Frage, bei wem man denn anfangen solle mit Schröpfen, gab er der Fragestellerin die im doppelten Wortsinn sinnige Antwort: „Fangen wir doch bei Ihnen an.“

Immerhin, trotz der eher düsteren Einblicke hielten Lück und Sinn das Publikum mit glänzender Rhetorik und subtilem Humor bei Laune. Eine würdige Kostprobe dessen, was im Juni drei Tage lang von einem wesentlich breiteren Aufgebot zu hören sein wird.

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