Unternehmensnachfolge und das Bermuda-Dreieck von Geld, Macht und Emotionen

Jörg Jung
Von 26. bis 29. September dieses Jahres gibt es etwas, das hat es auf Mallorca noch nie gegeben, und da hängt auch ganz viel Mehrwert für Sie und für alle dran. Wir reden darüber. Und zwar mit dem CEO der PlattesGroup, die das teilweise mit organisieren. Willi Plattes, einen wunderschönen guten Tag.

Willi Plattes
Hallo, lieber Jörg, sei gegrüßt!

Jörg Jung
Ja, jetzt habe ich im Anfangssatz schon mal ganz große Schuhe angezogen. Aber zu Recht, die PlattesGroup und du, lieber Willi, ihr habt ja etwas geschafft für dieses Jahr, 26. bis 29. September, das hat es auf Mallorca noch nie gegeben. Also, das ist ja Vernetzung auf allerhöchstem Niveau, mein lieber Willi.

Willi Plattes
Ja, also, lassen wir die Latte nicht ganz so hoch hängen. Wir sind mit der PlattesGroup, mit den gesamten Kolleginnen und Kollegen, sehr zufrieden. Ich bin Mitglied im Bundeswirtschaftssenat, und der Bundeswirtschaftssenat veranstaltet zwei bis dreimal im Jahr ein Treffen mit den Senatsmitgliedern.
Wir haben dieses Jahr die Entscheidung getroffen – das heißt, insbesondere der Geschäftsführer des Bundeswirtschaftssenats, Christoph Ahlhaus, der auch sehr eng mit der Insel verbunden ist – und wir haben gesagt, wir wollen den Bundeswirtschaftssenat wirklich mit der mallorquinischen Politik und auch mit mallorquinischen Unternehmern vernetzen.
Das ist etwas, was wir initiiert haben, und wir sind insbesondere sehr stolz darauf, dass die Politik auf den Balearen und namhafte mallorquinische Unternehmen sich richtig freuen, dieses Netzwerk, das wir über den Bundeswirtschaftssenat haben, zu nutzen.
Das trifft auf beiden Seiten auf eine sehr hohe Resonanz, und dass uns das gelungen ist, die Insel mit dem deutschen Mittelstand zu verbinden – ja, das ist schon etwas, das es nach meiner Kenntnis so noch nicht auf der Insel gegeben hat.

Jörg Jung
Insofern setze ich die Latte dann doch sehr hoch, weil du natürlich auch mal beschreiben kannst, was für eine Hausnummer der BWS, also der Bundeswirtschaftssenat, ist und was da in Deutschland überhaupt dahintersteckt.

Willi Plattes
Ja, der Bundeswirtschaftssenat besteht aus circa 400 Unternehmern, die einen Jahresumsatz von etwa 120 Milliarden Euro erwirtschaften und Verantwortung für über 1,2 Millionen Beschäftigte tragen. Dass wir diese Mitglieder hier mit der mallorquinischen und balearischen Welt vernetzen können, ich hoffe, da kommt einiges bei heraus.
Hinzu kommt, dass Christoph Ahlhaus, der Chef des Bundeswirtschaftssenats, am 4. September auch noch zum Präsidenten des Europäischen Unternehmerverbands gewählt wurde. In diesem Verband sind 3,4 Millionen Unternehmer aus über 30 Ländern vernetzt. Also, das ist Networking auf höchstem Niveau.

Jörg Jung
Auf höchstem Niveau, da sind sogar Weltmarktführer aus Deutschland mit dabei im Bundeswirtschaftssenat, und die treffen sich dann auf Mallorca. Du hast gerade gesagt, die mallorquinische Wirtschaft wird mit dabei sein, und selbst die balearische Politik hat gesagt, das ist etwas Einzigartiges, das lassen wir uns nicht entgehen. Also, die sind da auch engagiert.

Willi Plattes
Ja, wir sind von der Ministerpräsidentin eingeladen worden. Am Freitag, dem 27. September, werden wir dort sein, und anschließend treffen wir uns auf einem Weingut. Auf diesem Weingut werden die Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats, mallorquinische und balearische Unternehmer, der Tourismusminister, der uns besuchen wird, sowie andere zusammenkommen, und es wird ein gemeinsames Kochen geben.
Das ist Networking über etliche Stunden hinweg, und auch einige Unternehmer werden sich vorstellen können. Dieses Event ist allerdings nicht öffentlich, sondern den Mitgliedern des Bundeswirtschaftssenats vorbehalten.
Am Donnerstag haben wir jedoch eine öffentliche Veranstaltung, für die man sich anmelden kann. Dort werden die Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats, etwa 120–130 Personen, und 22 Außenhandelsvertretungen aus Indien, China und anderen Ländern, darunter Dubai, teilnehmen. Da ist richtig viel los.
Bei dieser Veranstaltung, die um etwa 15 Uhr beginnt, werden wir uns über Strukturen für Familienunternehmer unterhalten, und das Thema Zukunftssicherung von Familienunternehmen sowie Mittelstand wird ebenfalls im Mittelpunkt stehen.
Das werden wir mit Profis besprechen und dann gibt es ein gemeinsames Abendessen, bei dem man wiederum vier bis fünf Stunden Networking auf höchstem Niveau betreiben kann.

Jörg Jung
Genau, und es ist ja bei dieser Art von Wirtschaftsgrößen auch wichtig, an die Zukunft zu denken. Das wird oft und zu Recht von der PlattesGroup thematisiert. Ein Zitat, das dahintersteckt, möchte ich an dieser Stelle noch einmal erwähnen: „Häufig werden rationale Entscheidungen von emotionalen Dynamiken überlagert“. Und genau deswegen wird das auch bei dieser Veranstaltung thematisiert. Dieses Dreieck, das Bermudadreieck von Geld, Macht und Emotionen, wie wir es nennen, braucht Experten, die das thematisch auseinandernehmen.

Willi Plattes
Ja, da hast du komplett recht, Jörg. Der Sinn und Zweck dieser Veranstaltung ist, dass die Unternehmer einerseits ein Nachfolgeproblem haben, das professionell gelöst werden muss. Wir erziehen heute unsere Kinder als Weltbürger. Sie gehen in alle Länder, studieren in Amerika, China, Großbritannien oder anderswo. Man verliebt sich vielleicht dort und bleibt unter Umständen dort.
Nun passiert Folgendes: Sollte der Erbfall eintreten, haben wir die sogenannte deutsche Steuermauer. So nennen wir das. Diese Steuermauer führt bei einem unvorhergesehenen Erbfall zur Wegzugsteuer, die bis zu 27 Prozent vom Firmenwert betragen kann. Hinzu kommt unter Umständen die Erbschaftsteuer mit 30 Prozent. Hier muss Vorsorge getroffen werden – und zwar, solange man noch im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten ist.
Das Thema ist die Existenzsicherung des Lebenswerks. Die Unternehmer wollen die Firmen, die sie geschaffen haben, erhalten. Gerade für die Exportnation Deutschland sind solche Themen elementar.
Wir haben zu Gast Professor Jan Bron, Professor Christian Bochmann und Dominik von Au. Das sind die Navy Seals des deutschen Rechts, die dieses Thema bespielen, bei uns vortragen und mit uns diskutieren werden. Das ist Wissens- und Erfahrungsaustausch auf höchstem Niveau.

Jörg Jung
Ich möchte an dieser Stelle noch ein wenig ins Detail gehen. Dr. Dominik von Au wird über die Inhaberstrategie, Familienverfassungen und Gesellschaftsverträge referieren – er ist eine Koryphäe auf diesem Gebiet, Partner und geschäftsführender Gesellschafter der Peter May Family Business Consulting.
Im Steuer- und Zivilrechtlichen haben wir Professor Dr. Jan Bron und Professor Dr. Christian Bochmann von FGS. Beide sind absolute Koryphäen in ihrem Fachgebiet. Christoph Ahlhaus wird ebenfalls dabei sein, worüber ich mich sehr freue.

Willi Plattes
Ja, Christoph ist eine richtig coole Socke, wie wir Kölner sagen. Er verbindet politische Erfahrung mit unternehmerischem Wissen. Dass ein Politiker unternehmerische Gene hat und umgekehrt, ist eine besondere Kombination, die er in seinen Funktionen auslebt.
Christoph und ich werden die Veranstaltung moderieren, und ich denke, das wird ein signifikanter Mehrwert für alle Beteiligten sein. Auch wir beide werden sicherlich noch viel dazulernen.

Jörg Jung
Für alle, die Christoph Ahlhaus bisher nur in der Tagesschau gesehen haben, wird das eine Gelegenheit sein, ihn einmal live zu erleben. Wie du schon erwähnt hast, kann man bei der Veranstaltung am 26. September auch direkt mit den Referenten, unter anderem mit Willi Plattes und Christoph Ahlhaus, in Kontakt treten.
Es gibt ein gemeinsames Abendessen, bei dem persönliche Gespräche geführt werden können. Das ist nicht einfach eine Veranstaltung, bei der Referenten nur ihre Vorträge halten und dann gehen, sondern man kann sich intensiv austauschen.

Willi Plattes
Ja, das ist gut, dass du das erwähnst. Die normalen Vorträge sind oft so, dass ein Experte seinen Vortrag hält und dann gibt es vielleicht noch zehn Minuten für Fragen. Aber das wollen wir nicht. Bei unserer Veranstaltung NEU DENKEN und bei allen anderen Events der PlattesGroup geht es uns um den Austausch. Wir wollen Fragen aufnehmen, spüren, was die Unternehmer bewegt und wo wir helfen können.
Das gesprochene Wort allein hilft nicht immer. In Diskussionen spürt man oft das, was nicht gesagt wurde. Diese Feinheiten gilt es aufzunehmen und umzusetzen. Ich glaube, mit diesem Ansatz schaffen wir Mehrwert für alle Beteiligten.

Jörg Jung
Das große Thema wird auch in Zukunft das sogenannte Probesterben bleiben. Über diesen Begriff können Sie sich ebenfalls austauschen.
Abschließend möchte ich die Rahmendaten nennen, lieber Willi: 26. September, 15 Uhr bis voraussichtlich 22:30 Uhr im Castillo Hotel Son Vida.

Willi Plattes
So ist es. Wir freuen uns, und besonders freuen wir uns, dass die mallorquinische und balearische Wirtschaft auf uns zugekommen ist, um das Netzwerken zu professionalisieren. Das erfüllt uns mit Stolz.

Jörg Jung
Am Ende bleibt Mallorca der Nabel der Welt – nicht zuletzt dank der PlattesGroup, die den gesamten Bundeswirtschaftssenat nach Mallorca holt. Von 26. bis 29. September. Alle Infos dazu finden Sie auf willipedia.plattes.net/events oder über den Reiter „Events“.
Lieber Willi Plattes, ich bedanke mich recht herzlich für diese Informationen. Im September kommt einiges auf uns zu.

Willi Plattes
Recht herzlichen Dank für das Gespräch, lieber Jörg.

Autor: Jörg Jung