Onboarding für Investoren in der Ferne: die Beispiele Grand Bahama und Neuseeland
05. Mai 2025
Im Zuge der zunehmenden Bedeutung internationaler Mobilität von Unternehmern und vermögenden Menschen rücken auch weiter entfernte Zielländer in den Fokus. Bei unserem Event “Einladung zum Probesterben” haben Referenten wichtige Rahmenbedingungen für das Onboarding etwa in den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgestellt.
Angesichts geopolitischer Unsicherheiten etwa durch Kriege, politische Instabilität oder strengerer Steuergesetze in den Herkunftsländern werden aber auch exotischere Ziele diskutiert. Diese können für vermögende Privatpersonen, Unternehmerfamilien und Family Offices Teil einer strategischen Globalisierungs- und Absicherungsstrategie sein. Dabei ist allerdings eine sorgfältige steuerliche und rechtliche Planung vor Antragstellung essenziell, speziell hinsichtlich der erweiterten beschränkten Steuerpflicht oder auch der Erbschaftsteuer.
Beispielhaft sollen hier die steuerlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen des Zuzugs von Destinationen wie Neuseeland und Grand Bahama vorgestellt werden.
Neuseeland
Seit Mitte 2022 hat Neuseeland das Active Investor Plus Visa eingeführt, das auf vermögende Ausländer zielt. Es ersetzt das frühere Investor-Visa-Programm und richtet sich an Personen mit erheblichem Kapital, das aktiv in die neuseeländische Wirtschaft investiert wird.
Voraussetzungen:
Mindestens NZD 5 Mio. (rund 2,8 Millionen Euro) müssen in qualifizierte aktive Investments wie Start-ups, Wachstumsunternehmen oder Venture Capital investiert werden.
Bei passiveren Investments, wie börsennotierten Wertpapieren, steigt die Mindestsumme auf NZD 15 Mio. (ca. 8,4 Millionen Euro).
Die Antragsteller müssen mindestens 117 Tage über vier Jahre verteilt in Neuseeland verbringen.
Englischkenntnisse und ein Mindestalter sind keine zwingenden Kriterien mehr.
Laut Angaben der neuseeländischen Regierung ist das Interesse am reformierten Programm deutlich gestiegen. Bis März 2025 wurden bereits über 60 Bewerbungen eingereicht, darunter mehrere aus Deutschland, China, den USA und Großbritannien. Der durchschnittliche Investitionsbetrag liegt derzeit bei über 10 Millionen NZD pro Antragsteller.
Neuseeland gilt als politisch stabil, sicher und abgelegen, was es besonders für Superreiche als „Zufluchtsort“ attraktiv macht. Das Land kennt keine allgemeine Vermögenssteuer, allerdings werden Einkünfte weltweit versteuert, sobald eine Steuerresidenz begründet wird. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle, Neuseeland wird von manchen als „sicherer Ort“ in einer globalen Krise gesehen.
Grand Bahama
Die Bahamas bieten qualifizierten Investoren eine Daueraufenthaltsgenehmigung (Economic Permanent Residency), die das Recht auf einen dauerhaften Aufenthalt auf den Bahamas und die freie Ein- und Ausreise ohne Mindest- oder Höchstaufenthaltsdauer umfasst.
Voraussetzung sind Investitionen in Höhe von einer Million US-Dollar. Darunter fallen Immobilieninvestitionen, Direktinvestitionen und Investitionen in Immobiliengesellschaften, wobei es sich um ein von der Regierung genehmigtes Bauprojekt handeln muss. Darüber hinaus ist Voraussetzung, dass die Immobilie oder der Anteil an der Immobiliengesellschaft mindestens zehn Jahre gehalten wird. Eine weitere Option sind Investitionen in Nullkuponanleihen der Bahamas-Zentralbank.
Voraussetzung für Antragsteller:
- Finanziell unabhängig
- mindestens 18 Jahre alt
- guter Leumund
Mitbegünstigte:
- Ehepartner des Antragstellers
- Kinder unter 18 Jahren
- Eltern des Antragstellers
Im Rahmen des Antragsverfahrens lädt die Einwanderungsbehörde den Antragsteller und seinen Ehepartner zu einem Vorstellungsgespräch in die Einwanderungsbehörde oder zu einer Videokonferenz ein. Vorgelegt werden muss eine Reihe von Dokumenten, darunter Führungszeugnis, Geburts- und Heiratsurkunden, Leumundszeugnisse sowie eine finanzielle Referenz des Finanzinstituts des Antragsstellers. Wir können Sie gerne bei dem gesamten Prozess, gemeinsam mit unserem Partner auf Grand Bahama, unterstützen.
Podcastfolgen zum Thema
Weiterführende Informationen zum Thema
-
Breites Interesse, offene Debatte und ergiebiges Networking bei der "Einladung zum Probesterben"
130 Teilnehmer informierten sich bei dem Event am 2. Mai im Club der Mallorca Zeitung über Fallstricke und Strategien bei der Nachfolgeplanung in Zeiten zunehmender internationaler Mobilität.
News - 05. Mai 2025
...mehr -
Wie globale Mobilität ohne fiskalische Kollateralschäden gelingen kann
Während Leistungsträger zunehmend global agieren, schotten sich die Steuersysteme immer stärker voneinander ab. Eine Analyse von CEO Willi Plattes über grenzüberschreitende Strategien zur Verhinderung eines finanziellen Großschadensereignisses.
News - 03. März 2025
...mehr