Innovation trifft Unternehmertum: Tom Maus und greeny+ "TEIL 2"
Bereits im Podcast der letzten Woche durften wir von Unternehmer Tom Maus erfahren, wie aus NEU DENKEN auch NEU HANDELN wird. greeny+ ist ein Paradebeispiel für Innovation und Ideenreichtum, entstanden auf Mallorca. So spannend, dass Jörg Jung mehr über das Pflanzsystem wissen wollte.
Mit greeny+ sind alle Voraussetzungen geschaffen, dass Hunger und Lebensmittelknappheit nachhaltig eingedämmt werden könnten. Egal wo auf dieser Erde – jeder kann sich künftig sein eigenes Essen anbauen, sei es in der Küche, im Keller oder auf dem Dachboden. Tom Maus erläutert die Aeroponik-Technologie, die zur Anwendung kommt. Das System erlaubt es, den Anbau unabhängig von äußeren Bedingungen zu machen, was es zu einer idealen Lösung für unterschiedlichste geografische Regionen macht.
Beim Wirtschaftsforum NEU DENKEN wurde Tom Maus diese Idee vorgestellt, seither geht es steil bergauf.
Jörg Jung
Einmal mehr zu Gast bei uns: Tom Maus von greeny+ ! Wir hatten den Vorpodcast der letzten Woche zusammen mit Willi Plattes, haben viel geredet über NEU DENKEN, auf Mallorca, NEU HANDELN und mit Tom Maus haben wir natürlich einen, der das perfekt umsetzt. Wir wollen aber nach diesem Podcast der vergangenen Woche noch mal ins Detail gehen, weil es denn eben - Stichwort greeny+ so interessant ist. Lieber Tom, erst mal schön, dass du noch mal für uns da bist.
Tom Maus
Gerne, sehr gerne.
Jörg Jung
Und zum Anderen, erklär uns noch mal im Detail dieses greeny+ - diese Philosophie, dieses Produkt.
Tom Maus
greeny+ an sich ist vom Kern her ein Pflanzsystem, was es den Menschen ermöglicht, zu Hause Kräuter, Gemüse, Dinge des täglichen Lebens anzubauen, die man verwenden kann, um sich selber zu ernähren. Ein zweites wesentliches Standbein des Konzeptes ist die Art und Weise, wie diese Produkte, die aeroponischen Türme produziert werden, nämlich im 3D Druck. Der 3D Druck zeichnet sich dadurch aus, dass man an jedem Ort der Welt die Produkte dementsprechend produzieren kann. Das heißt man ist nicht mehr abhängig von Lieferketten. Und die Innovation im 3D Druck ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass man auch größere Produkte wie diesen aeroponischen Tower im 3D Druck produzieren kann.
Jörg Jung
Jetzt haben wir die Stichworte: Zuhause, Jeder, Aeroponischer Turm. Welche Dimension hat das denn überhaupt? Also es gibt ein Zuhause, zwei Zimmer Küche, Bad bis große Villa oder Finca. In welchen Dimensionen muss ich denn jetzt dann denken?
Tom Maus
Vielleicht erkläre ich ganz kurz das Prinzip der Aeroponik. Aeroponisches System ist ein System, in dem die Pflanzen ohne Erde in einem Pflanz-Turm aufwachsen und nur Wasser und Nährstoffe über die Wurzeln verteilt werden. Es ist keine Erde vorhanden und die Größe des Turms ist tatsächlich variabel. Ich kann einen Turm wie jetzt bei uns im Greeny Garden Home mit 36 Pflanzplätzen machen. Damit kann ich eine vierköpfige Familie ernähren oder ich kann einen kleineren Turm machen mit zwölf Pflanzplätzen. Das ist dann für den Singlehaushalt. Unten am Ende des Turms ist immer der Wassertank, über den das Wasser dann letztendlich auf die Wurzeln verteilt wird. Also die Größe ist komplett flexibel und dadurch, dass wir eben 3D Druck produzieren, sind die Teile zum Aufbau auch in gleicher Größe. Das heißt ich bin da mit der Kombination in der Lage, auch unterschiedliche Produkte daraus zu bauen, mehr oder weniger.
Jörg Jung
Ich muss jetzt tatsächlich fragen, wie lange hat die Denkfabrik da oben gearbeitet und die ganze Entwicklung, bis es genau zu diesem System kam? Das klingt natürlich sehr komplex. Ich kann mir natürlich auch vorstellen, dass ganz viele Nebenprodukte dann hergestellt werden müssen. Zum Beispiel die Pflanzsaat kriegst du gleich noch mit. Wie ist genau dieses Produkt, wie es aus dem Denken das Handeln geworden? Genau was dieses greeny+ betrifft.
Tom Maus
Das Prinzip der Aeroponik ist tatsächlich schon über 20 Jahre alt und auch die Art des Anbaus ist schon im Weltraum getestet worden, bei der NASA. Also das ist gar nicht so neu. Wo es nur uns darum ging, ist, dass wir gesagt haben, wir wollen dieses Prinzip jetzt so optimieren, dass es wirklich für jeden Menschen im Haushalt einsetzbar ist. Und der Prozess, der durch meine Vorgänger hier auf Mallorca gestartet wurde, der hat zwei Jahre gedauert. Also insgesamt sind wir jetzt seit etwas über zwei Jahren am Markt und optimieren das Produkt so, dass wir eine Leistung haben, die wirklich für jeden Menschen auf der Welt einen Nutzen bringt.
Jörg Jung
Von jedem Menschen auf der Welt ist natürlich irgendwann mal der Status, wo man hin soll. Welche Märkte eröffnet ihr jetzt gerade mit diesem Produkt?
Tom Maus
Also wir haben unsere Forschung und Entwicklung ja hier auf Mallorca, das heißt, hier wird alles das getestet, was letztendlich dann in den Verkauf geht. Die Vertriebsmärkte aktuell sind hauptsächlich der deutsche, österreichische und Schweizer Markt, also der DACH Markt, wie man sagt. Und die Insel hier ist auch ein Kernmarkt, weil da natürlich sehr viele Menschen sind, die offen sind für neue Produkte. Aber das ist im Moment das, wo wir im Vertrieb starten.
Jörg Jung
Gehen wir zum Technischen. Du hast gesagt, es gibt dann diese Türme aus dem 3D Drucker.
Tom Maus
Genau. Die Türme werden zusammengesetzt aus verschiedenen Teilen, die im 3D Druck produziert werden. Also der 3D Druck hat ja eine gewisse Limitierung was die Größe angeht, wenn man im preislich darstellbaren Druckerbereich bleiben möchte. Deswegen wird der Turm letztendlich aus zwölf Teilen zusammengesetzt, die im 3D Druck erstellt werden und die anderen Teile, die technischen Teile, also Pumpen und LED Lichter werden dann dazu gekauft.
Jörg Jung
Gut, also ich habe eine Kernidee, ich habe eine Philosophie dahinter, ich habe die Hardware. Mir persönlich geht es ja so: ich habe meinen grünen Daumen am linken Fuß. Ich glaube, man steht ja dann schon als Kunde, als Verbraucher dann an einem gewissen Punkt, wo man sagt: Moment, wie funktioniert das überhaupt? Ihr habt aber auch ein flächendeckendes Konzept und ein flächendeckendes Angebot an Service Mitarbeitern, die aber auch dann genau wissen, wohin es geht.
Tom Maus
Genau die Betreuung ist es absolut notwendig und ist auch gegeben. Die Idee, ein Samenkorn zum Sprießen zu bringen und daraus eine Pflanze entstehen zu lassen, haben wir alle in der Schule gelernt. Das Schlimme ist bloß, dass dieses Grundkonzept bei ganz vielen Menschen nicht mehr aktiv ist. Und wenn ich das zum ersten Mal im greeny Garden Home einpflanze, dieses Samenkorn, diese Saat und die geht auf, dann muss man sich einfach mal die Kinder vorstellen. Und ich habe es bei mir im Haus persönlich gesehen. Die Kinder sind dann unglaublich begeistert. Es ist fast wie der Adventskalender. Man rennt morgens die Treppe runter und guckt was ist jetzt passiert? Ist die Blüte aufgegangen, hat sich die Saat weiterentwickelt? Und ich glaube, das ist nicht so schwer, wie man sich es vielleicht vorstellt, weil es tatsächlich ein natürlicher Prozess ist. Aber das zu Hause umzusetzen braucht natürlich Betreuung und diese Betreuung ist da. Wir sind sehr viel in den heutzutage üblichen digitalen Kommunikationswegen unterwegs, man kann sich YouTube Videos anschauen, man kann sich das angucken, aber es gibt auch persönliche Beratung. Das heißt, wenn ich gar nicht klarkomme, dann kommt auch jemand bei dir vorbei und hilft dir dann die Startschwierigkeiten zu überwinden.
Jörg Jung
Jetzt haben wir es schon angesprochen - Butter bei die Fische, wo kann ich es mir angucken? Wo gibt es euch online?
Tom Maus
Online gibt es uns auf greenyplus.com, da kann man das Ganze anschauen. Die Idee, dass wir Showrooms jetzt umsetzen, ist in der Entstehung, im ersten Quartal 2024. Wir haben ja, um das auch noch mal noch mal zu sagen, die Produktion im 3D Druck in sogenannten Mega Factories. Das heißt es sind Factories, also es sind Fabriken oder Hallen, in denen 3D Drucker stehen, die diese Produktteile dort produzieren. Eine erste Große ist im Schwarzwald und eine zweite in Wien, die im ersten Quartal 24 produzieren werden. Und da kann man sich die Produkte dann auch vor Ort anschauen.
Jörg Jung
Ich hoffe mal, dass die dritte bald auf Mallorca steht und der Showroom entsprechend auch. Bis dahin haben wir ganz toll einen Onlineauftritt. Wir sind alle sehr gespannt. Ich sage Vielen Dank, Tom Maus, greeny+, ganz ganz tolles Konzept. Ich glaube, es wird dazu führen, dass ganz viele Probleme auf dieser Welt auch mal gelöst werden können. Insofern noch mal für diesen zweiten Podcast, vielen Dank Tom Maus.
Tom Maus
Vielen Dank, dass ich da sein durfte.