Tourismus, Sprache, Nachfolge: Drei Themen, die Mallorca bewegen – fundiert und ohne Tabus

Podcast-Producerin Timothea Imionidou und Pressesprecherin Claudia Schittelkopp blicken in diesem Podcast auf drei zentrale Themen, die die Balearen – und insbesondere Mallorca – aktuell beschäftigen:
1. Das neue Tourismusdekret der Balearen-Regierung:
Ein politischer Kompromiss zwischen der Volkspartei PP und Vox sorgt für Diskussionen. Was bedeutet der Beschluss vom 11. April konkret für Ferienvermieter, Touristen und die Zukunft der Tourismuspolitik? Warum bleibt das Moratorium und warum werden neue Lizenzen in Apartments dauerhaft ausgeschlossen?
2. Massentourismus und Mehrsprachigkeit auf Mallorca:
Die PlattesGroup unterstützt eine aktuelle Umfrage der Balearen-Universität (UIB) und der Hochschule Heilbronn. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für das Zusammenleben auf der Insel zu gewinnen und herauszufinden, wie Einheimische und Residenten den zunehmenden Tourismus und das sprachliche Miteinander erleben.
3. Einladung zum Probesterben – ein ungewöhnlicher Name für ein zukunftsweisendes Event:
Am 2. Mai veranstaltet die PlattesGroup ein exklusives Live-Event zur internationalen Nachfolgeplanung. Was passiert, wenn Unternehmer unerwartet ausfallen?
Timothea Imionidou
Ein politischer Kompromiss auf den Balearen sorgt für Zündstoff – was bedeutet das neue Tourismusdekret wirklich für Ferienvermieter und Urlauber?
Dann: Ein Inselthema mit Tiefgang – wir begleiten ein aktuelles Forschungsprojekt zur Frage, wie Massentourismus und Mehrsprachigkeit auf Mallorca zusammenspielen – und was das für den Alltag aller Beteiligten heißt. Und schließlich: Warum das sogenannte Probesterben kein Tabu, sondern ein kluger Testlauf für Ihre Nachfolgeplanung ist
Claudia Schittelkopp
Ja, die Enttäuschung ist spürbar – zumindest bei denen, die sich weitreichendere Maßnahmen gewünscht hatten. Das neue Dekret vom 11. April ist das Ergebnis eines politischen Kompromisses zwischen der Volkspartei PP und der Rechtspartei Vox. Es bleibt hinter früheren Ankündigungen zurück: Weder wird die Touristensteuer erhöht, noch gibt es eine neue Abgabe für Mietwagen. Stattdessen bleibt das bestehende Moratorium für Ferienvermietungen bestehen – mit einer wichtigen Einschränkung.
Timothea Imionidou
Nämlich?
Claudia Schittelkopp
Es werden keine neuen Lizenzen für Ferienvermietungen in Apartments ausgestellt – auch nicht nach Aufhebung des Moratoriums. Die bestehenden Lizenzen dürfen allerdings verlängert werden, unter höheren Qualitätsanforderungen. Auch der sogenannte “Tausch” von Gästebetten ist zurück – das heißt, einmal abgemeldete Betten können neu vergeben werden.
Timothea Imionidou
Und was ist mit den illegalen Angeboten?
Claudia Schittelkopp
Da soll härter durchgegriffen werden. Die Geldbußen wurden spürbar erhöht – bis zu 500.000 Euro für sehr schwere Verstöße.
Timothea Imionidou
Politisch bleibt es also ein Drahtseilakt.
Claudia Schittelkopp
Absolut – und es tobt auch ein regelrechter Machtkampf zwischen den Lobbys der Hoteliers und Ferienvermieter. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Wohnungsnot verschärft zu haben. Die Landesregierung sitzt dazwischen – unter Druck, die Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum zu sichern.
Timothea Imionidou
Kommen wir zu unserem zweiten Thema: Die PlattesGroup unterstützt ein Forschungsprojekt der Balearen-Universität zur Wahrnehmung von Tourismus und Mehrsprachigkeit auf Mallorca. Worum geht’s da genau?
Claudia Schittelkopp
Die Studie der UIB – in Kooperation mit der Hochschule Heilbronn – will herausfinden, wie Touristen, Residenten und Einheimische den Tourismus und das Nebeneinander der Sprachen erleben. Es geht also nicht nur um wirtschaftliche Interessen, sondern um Identität, Integration und Alltag. Dabei ist wichtig: Die Umfrage ist anonym und soll möglichst viele Perspektiven einfangen – egal, ob man die Insel aus dem Urlaub kennt, ganzjährig hier lebt oder nur teilweise.
Timothea Imionidou
Also auch ein Aufruf an unsere Zuhörer, daran teilzunehmen.
Claudia Schittelkopp
Genau. Die Ergebnisse sollen helfen, ein zukunftsfähiges Zusammenleben zu gestalten – gerade weil die Diskussionen derzeit so emotional sind. Und dabei zeigt sich auch: Es geht weniger um die Touristen an sich, sondern um die Überlastung öffentlicher Ressourcen – von der Infrastruktur bis hin zum Wohnungsmarkt.
Timothea Imionidou
Und die Sprachenfrage?
Claudia Schittelkopp
Die wird differenziert gesehen. Viele Einheimische lernen aktiv Fremdsprachen, um im Tourismus bestehen zu können – gleichzeitig wünschen sich Urlauber, dass sie in ihrer Sprache angesprochen werden.
Timothea Imionidou
Claudia, kommen wir zum letzten Thema – und das ist eines, das schon beim Namen neugierig macht: Probesterben. Was genau steckt hinter diesem provokanten Begriff?
Claudia Schittelkopp
Tatsächlich ist Probesterben ein augenzwinkernder, aber sehr bewusst gewählter Titel. Denn das Thema ist alles andere als leicht: Es geht um nichts Geringeres als die Zukunft der eigenen Lebensleistung. Genauer gesagt: Wie kann die Übertragung von Vermögen und Verantwortung an die nächste Generation so gestaltet werden, dass das Unternehmen und die Familie langfristig stabil bleiben?
Timothea Imionidou
Also keine klassische Nachfolgeberatung – sondern ein ganzheitlicher, fast schon szenischer Blick auf den Ernstfall?
Claudia Schittelkopp
Genau. Wir spielen durch, was passiert, wenn der oder die Unternehmerin plötzlich ausfällt: Welche steuerlichen, rechtlichen und familiären Folgen entstehen? Besonders im Fokus stehen grenzüberschreitende Aspekte wie Wegzugsteuer, Erbschaftsteuer und internationale Mobilität – ein Thema, das gerade für unsere Mandanten auf Mallorca hochaktuell ist.
Timothea Imionidou
Und das Ganze findet in Form eines Live-Events statt?
Claudia Schittelkopp
Ja – am 2. Mai, im Club der Mallorca Zeitung in Palma. Moderiert wird das Event von Sabine Christiansen. Mit dabei sind führende Expertinnen und Experten aus Recht, Steuer, Family Governance und Unternehmertum – die gemeinsam mit dem Publikum diskutieren, analysieren und Lösungen aufzeigen. Ziel ist es, das Undenkbare einmal gedanklich zuzulassen – um dann umso sicherer und entspannter zu gestalten.
Timothea Imionidou
Und das in einem Format ohne Tabus, aber mit Tiefe.
Autorin: Timothea Imionidou/Mitarbeit: C. Schittelkopp
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