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Gesundheitsversorgung auf Mallorca – vorsorgen statt sich sorgen

Von Unpässlichkeiten über Notfälle bis hin zur Intensivversorgung – die Insel ist bei der medizinischen Betreuung von Urlaubern und ausländischen Residenten bestens aufgestellt. Und dennoch sollten Ausländer für den Fall der Fälle Vorsorge treffen – dann, wenn eine Patientenverfügung nötig wird.

19. September 2024

Wer am Strand auf Mallorca in einen Seeigel steigt, weiß sofort, wie schnell sich Urlaubsfreude oder mediterranes Lebensgefühl eintrüben können. Die Kalkstacheln brechen leicht ab und lassen sich nur mühsam wieder aus der Haut entfernen. Ein Arzt muss sie mit einer speziellen Pinzette herausbekommen. Womöglich kommt es auch zu einer Rötung und Schwellung, zu einer Infektion, die mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

So schmerzhaft und ärgerlich der Tritt in einen Seeigel ist, so wenig Sorgen müssen sich Urlauber oder ausländische Residenten um die medizinische Versorgung einer solchen „Standardverletzung“ machen. Denn egal ob Magen-Darm-Infektion nach dem Abendessen, Bronchitis durch eine falsch eingestellte Klimaanlage oder Ohrinfektion beim Schwimmen – die Ärztinnen und Pfleger auf Mallorca sind für alle Fälle gerüstet. Die Balearen sind schließlich kein fernes, exotisches Reiseziel und zu Recht bekannt für die hervorragende Infrastruktur auch im medizinischen Bereich, im öffentlichen wie auch im privaten Gesundheitswesen.

Digitale Nomaden und junge Familien als neue Zielgruppe

Es ist nicht selten der Fall, dass Patienten, die eine Immobilie auf der Insel haben, für spezielle Behandlungen eigens aus Deutschland nach Mallorca einfliegen. Schließlich beschränkt sich die Nachfrage deutscher Ärzte auf der Insel schon lange nicht mehr darauf, Strandunfälle von Landsleuten im Urlaub zu behandeln. Es kommen immer mehr Residenten und Teilzeitresidenten in die Sprechstunde, digitale Nomaden und junge Familien, die einen Gesundheitscheckup brauchen, ein Belastungs-EKG oder einen Labortest, Beratung bei Erschöpfungs- oder Burnout-Symptomen. Oder auch Patienten, die ihre Firma zum Teil von Mallorca aus leiten und dann auch ihre Arzttermine hier wahrnehmen wollen.

Die Rede ist gar von einer neuen Generation deutschsprachiger Mediziner auf der Insel, von jungen Spezialisten nicht selten mit Zusatzqualifikationen, die den europaweiten Vergleich nicht scheuen brauchen. Ohnehin liegt die Ausbildung von Ärzten in Spanien und Deutschland auf ähnlichen Niveau. Viele deutschsprachige Ärzte sind darüber hinaus auch in den Privatkliniken anzutreffen, wobei sich zwei große Gruppen den Markt aufteilen und mit ihren Investitionen in modernste Technologie und neuartige Behandlungsmethoden dafür sorgen, dass die Insel-Kliniken deutschen Standard haben.

Das öffentliche System

Im öffentlichen Gesundheitssystem auf Mallorca müssen im Vergleich etwa zum deutschen System allerdings strukturelle Unterschiede beachtet werden. Wer bei der Seguridad Social versichert ist, bekommt eine Art Hausarzt (médico de cabecera) in einem Gesundheitszentrum (centro de salud) in der Nähe seines Wohnorts zugeteilt. Dieser überweist dann den Patienten bei Bedarf an einen Spezialisten. Vorteil für das System: Der spanische Hausarzt fungiert als Lotse oder als eine Art Filter, damit die Ressourcen nicht überlastet werden. Und dennoch: Das öffentliche System hat mit zum Teil langen Wartelisten für nicht akute Behandlungen zu kämpfen.

Umso umfassender und vorbildlicher ist die Versorgung von Patienten, die diesen Filter passiert haben und akut behandelt werden müssen. Das Landeskrankenhaus und Universitätsklinikum Son Espases in Palma ist nach einhelliger Expertenmeinung hervorragend und modern ausgestattet, ähnlich die kleineren öffentlichen Krankenhäuser Son Llàtzer (Palma), Inca und Manacor. Hinzu kommt, dass dank Europäischer Krankenversicherungskarte auch die Abrechnung mit der Versicherung im Heimatland in der Praxis keine Probleme bereitet.

Der Fall der Fälle - das Schutzengelpaket der PlattesGroup

In der Regel müssen sich Mallorca-Besucher und Neuresidenten also wirklich keine Sorgen um die medizinische Versorgung machen. Angebracht und von zentraler Bedeutung ist vielmehr die Vorsorge für den Fall der Fälle. Denn gerade bei der Regelung rund um die Patientenverfügung gibt es sehr wohl Unterschiede zwischen Deutschland und Spanien. So gilt hier beispielsweise das Prinzip der sogenannten Widerspruchslösung (Opt-out-System): Jeder Mensch ist grundsätzlich nach seinem Tod Organspender, es sei denn, er hat zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen. Es ist also keine explizite Zustimmung wie in Deutschland erforderlich. Angehörige können jedoch auch in Spanien im Sinne des Verstorbenen entscheiden und eine Organspende ablehnen, wenn bekannt ist, dass der Verstorbene das nicht wollte. Dieses System hat sich als sehr erfolgreich erwiesen: Spanien zählt seit Jahren zu den Ländern mit den höchsten Organspenderraten weltweit. Dies liegt auch an der guten Organisation und der umfassenden Kommunikation in der Bevölkerung.

Auch in den einzelnen spanischen Regionen sind die Vorschriften hinsichtlich der Form unterschiedlich geregelt – wo in einer Region ein Zeugenkreis reicht, wird in einer anderen Region ein Notar benötigt. Damit die Verfügung etwa auch auf Mallorca gültig ist, muss sie in dem dafür vorgesehenen Register (Registro de voluntades anticipadas de las Illes Balears) hinterlegt werden. Nur so ist sichergestellt, dass sich Ärzte und Behandlungsteams im Notfall umgehend über die Existenz einer Patientenverfügung informieren und schnell auf diese zugreifen können. Die spanische Patientenverfügung enthält neben Angaben zum eigenen Lebensentwurf und den persönlichen Wertvorstellungen möglichst genaue Beschreibungen zur Wahl der konventionellen und experimentellen Behandlungen und Therapien, denen man sich unterziehen möchte oder die man explizit ablehnt. Das Dokument entlastet darüber hinaus die Angehörigen in Situationen, in denen eine schwierige Entscheidung getroffen werden muss, und schafft Rechtsklarheit für alle Beteiligten.

Die PlattesGroup begleitet Sie im Rahmen des „Schutzengelpakets“ bei allen dafür nötigen Vorkehrungen, vom Erstgespräch über die Erstellung aller nötigen Unterlagen und Vollmachten bis hin zum anschließenden Monitoring. Dabei geht es darum, das Schwierige zu regeln, solange dies noch einfach ist – schließlich kann jeder Mensch trotz noch so guter gesundheitlicher Versorgung in eine Situation geraten, in der er nicht mehr in der Lage ist, wichtige Entscheidungen selbst zu treffen, sei es durch einen Unfall, eine Krankheit oder im Alter. Die Patientenverfügung ist dabei das Kernstück unseres „Schutzengelpaketes“ und sollte so ausführlich wie möglich gestaltet werden – um anschließend die Zeit auf Mallorca in wirklich jeder Hinsicht sorgenfrei zu genießen.

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