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Jahressteuergesetz 2024: Abschreckendes Signal für internationale Leistungsträger

Vor dem 6. November, dem Tag als die Ampel ausfiel, wurde noch eine Erhöhung der deutschen Steuermauer beschlossen. Das Gesetz könnte Deutschland nicht nur für Kapitalanleger unattraktiver machen.

Illustration Wegzugsteuer

Am 18. Oktober 2023 hat der Bundestag das Jahressteuergesetz 2024 verabschiedet, das eine weitreichende Änderung für Kapitalanleger enthält, die ihren Wohnsitz ins Ausland verlegen möchten. Im Fokus steht die sogenannte Wegzugssteuer, die jetzt auch auf Investmentfondsanteile Anwendung findet. In der Drucksache 20/13419, Seiten 63 und 64, ist festgelegt, dass die Steuer künftig greift, wenn Anleger innerhalb der letzten fünf Jahre vor der Veräußerung mindestens 1 Prozent der Fondsanteile gehalten haben oder wenn ihre Investmentanteile Anschaffungskosten von mindestens 500.000 Euro aufweisen.

Diese Regelung zielt darauf ab, Kapitalabflüsse und steuerliche Verluste durch den Wegzug wohlhabender Anleger ins Ausland zu verhindern. Doch die Kehrseite dieser Politik könnte schwerwiegende Auswirkungen auf die Attraktivität des Standorts Deutschland haben.

Persönliche Einschätzung: Ein abschreckendes Signal für internationale Leistungsträger

Die Einführung der Wegzugssteuer in dieser Form sendet ein abschreckendes Signal an internationale Leistungsträger und vermögende Anleger, die Deutschland als möglichen Wohnsitz in Betracht ziehen. Anstatt den Standort zu fördern, schafft die Regelung zusätzliche Hürden und Unsicherheiten für jene, die in Deutschland investieren oder sich hier niederlassen wollen. Kapitalstarke Privatpersonen und Investoren, die Mobilität als Teil ihres Lebensstils sehen, könnten sich von diesen restriktiven Vorschriften abgeschreckt fühlen und alternative Standorte wählen, die ihnen mehr steuerliche Flexibilität bieten.

Deutschland steht im internationalen Wettbewerb um Leistungsträger und Investoren. Wenn die steuerliche Belastung für mobile, wohlhabende Personen weiter steigt, könnten potenzielle Zuzüge ausbleiben. Stattdessen werden diese Personen möglicherweise eher in Länder mit günstigeren steuerlichen Rahmenbedingungen und einer stabileren Kapitalpolitik ziehen. Diese Entwicklung würde nicht nur das Steueraufkommen beeinflussen, sondern könnte langfristig auch Innovationskraft und Kapitalströme schwächen – genau jene Faktoren, die für eine prosperierende Wirtschaft unerlässlich sind.

In einer globalisierten Welt ist Mobilität für viele Investoren und Unternehmer essenziell. Deutschland läuft Gefahr, mit der Einführung solcher Vorschriften genau jene Gruppe auszuschließen, die durch Investitionen und Unternehmertum zu Wachstum und Innovation beitragen könnte. Die Wegzugssteuer in ihrer aktuellen Form könnte daher für Deutschland ein Bumerang werden – anstatt Kapital zu schützen, könnte sie wertvolles Potenzial ins Ausland treiben.

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